Donnerstag, 30. Mai 2013

Urlaubstripp durch Südindien (06.05.2013-08.05.2013)



Regen in Indien…

Am 06.05. wurden wir von Thomas Bruder Lourde am Busbahnhof von Trivandrum (Hauptstadt Keralas) in Empfang genommen. Er war für eine Woche in der Stadt, da hier ein Sommerfestival am Strand stattfand und er als Popkornverkäufer hier tätig war. Thomas hatte es arrangiert, dass Lourde uns ein Hotel aussucht, in dem wir die nächsten zwei Nächte übernächtigen konnten. Im ersten Hotel konnten wir jedoch nicht einchecken, da hier nur indische Landsleute ein Recht auf ein Zimmer hatten. Somit zogen wir zum nächsten Hotel. Hier hatten wir Glück und sind in einem wirklich schönen und modernen Hotel untergekommen. Das Gute war, es war noch nicht einmal teuer (also für unsere Verhältnisse ;-) ). 

Nach dem Mittagessen wollten wir dann endlich mal zum Strand. Im Reiseführer wurde der  Varkala Beach toll angepriesen, an dem man sogar mit Bikini ins Wasser gehen könne, ohne die ganze Zeit angestarrt zu werden. Da wir auf unserer gesamten Keralareise, sowie unserem ganzen Aufenthalt in Indien noch nicht im Meer schwimmen waren, wollten wir uns dies nun nicht entgehen lassen. Wir fuhren also am Nachmittag, voller vorfreude mit dem Bus nach Kovalam. Auf dem Weg dorthin wurde es schon düster und fing an zu fisseln. Bis dahin waren wir noch fest im Glauben, dass es nur ein kurzer Schauer werden würde. Naja, am Strand angekommen sahen wir hohe Wellen und einige Inder, die meisten waren Männer (da die meisten Frauen nicht schwimmen können), die sich ins kühle, stürmische Nass stürzten. Für uns sah es ein wenig gefährlich aus und da es nun auch zu gewittern begann, lieβen wir es dann mit dem Schwimmen…Wir wollten ja schlieβlich nicht gegrillt werden.

Nun war unsere Laune ein wenig in den Keller gerutscht. Ein leckerer Snack aus Pommes, Bier und Eis verhalf da ein wenig Ablenkung. So saβen wir nun  bei unserem Essen, beobachteten die durchnässten Leute, die an uns vorbei liefen, sahen den noch immer im Meer rumhüpfenden Männern zu und dachten uns nur…Was für eine Scheiβe (da will man einmal in 10 Tagen zum Strand und  dann so was).

Nach etwa 1 ½ Stunden machten wir uns auf den Rückweg. Das Tüpfelchen auf dem I war dann, dass uns in Trivandrum selber kein Ricschafahrer mehr für den gewohnten Preis zum Hotel fahren wollte. Da wir ja Touris sind, erhöhen sie gerne mal den Preis ums Dreifache. Ein netter Herr kam uns dann jedoch zur Hilfe, der den Ricschafahrer erst einmal eine Standpauke hielt und uns dann mit zum Hotel nahm. Da wurde uns mal wieder gezeigt, wie hilfsbereit das indische Volk doch ist.

Sommerfestival
Nach einer erholsamen Nacht, lieβen wir uns das Kontinental-Frühstück des Hotels schmecken (Toast, Butter, Marmelade, Tee und frischer Saft was jedoch mit dem leckeren Sonntagsfrühstück Zuhause, in Deutschland nicht mithalten kann). Heute wollten wir zum “Lion Safari Park “, um dann doch noch ein paar heimische Tiere zu Gesicht zu bekommen. Für uns ging es dann mit dem Bus nach Neyyar.

Nach einem kurzen Fuβmarsch kamen wir am Ticketverkauf an. Dort mussten wir dann jedoch noch eine geschlagene Stunde  warten, bis es dann endlich losging. Wir fuhren mit einem kleinen Boot zu einer Insel. Dort sollten wir die asiatischen Löwen zu Gesicht bekommen. Wir waren ganz gespannt und freuten uns. Zunächst passierten wir eine Schleuse, die uns ein wenig an Jurassic Park erinnerte und fuhren dann durch ein waldiges Gelände. Auf einem kleinen Platz lagen nun zwei Löwinnen und ein Löwe, die sich ausruhten. Wir durften aus dem Bus heraus einige Fotos schieβen und dann ging es auch direkt wieder zurück zum Boot. Wir waren schon mal froh, wenigstens die drei Löwen gesehen zu haben. Auβerdem ging es für uns weiter zum Kokodilreservart und Rehgehege. Hier schauten wir uns drei Krokodile und eine Gruppe Rehe an. Damit war unser Besuch im Safari Park beendet. Und die Moral von der Geschicht, Safari Parks und Nationalparks in Indien kann man echt vergessen. Sophie freut sich somit schon riesig auf den Zoo in Arnheim.

Nach einem ernüchternden Nationalpark ging es dann also für uns zurück nach Trivandrum City. Nun hatten wir noch reichlich Zeit, die genutzt werden sollte. Wir überlegten, zum Sommerfestival an den Strand zu fahren, um Lourde beim Popcornverkauf zu unterstützen. Am Strand angekommen waren wir ein bisschen überrascht, da es hier ganz und gar nicht nach Festival aussah. Nach einer kurzen Suche und einem anschlieβenden Telefonat trafen wir dann auf Lourde. Er führte uns über das “Festivalgelände”, was aus einem Zelt mit ca. 20 Ständen bestand und wo einfach nichts los war. Aufgrund des schlechten Wetters am vorherigen Tag liefe das Geschäft wohl schlecht, wie uns Thomas Bruder berichtete. Aber ehrlich gesagt war das Festival auch einfach ein Witz und sah von vornherein schon nicht einladend aus. Naja…wir lieβen uns dann noch Lourdes indische Popcorn schmecken (mit Masala und Curry gewürzt) und verabschiedeten uns von ihm.

Um den Tag dann doch noch in guter Erinnerung zu behalten, genossen wir beim Abendessen im Hotel eine leckere Tomatensuppe, auf die wir beide richtig Lust und Hunger hatten.

Ein schöner Urlaub geht zu Ende
Heute hieβ es für uns Tasche packen und uns für die Rückreise bereit machen. Nun sollten 10 Tage unseres Keralatripps zu Ende gehen und wir die Rückkehr nach Pondicherry per Zug antreten. 

Nachdem wir gefrühstückt hatten, machten wir uns, dieses Mal gemeinsam mit Lourde auf den Weg zum Varkala Strand. Heute schien das Wetter uns keinen Strich durch die Rechnung machen zu wollen und somit bekamen wir dann doch noch die Möglichkeit, einmal in die Wellen des indischen Ozeans zu springen. Dort angekommen suchten wir uns eine der Liegen aus, wurden von Thomas Bruder mit Snacks und Getränken versorgt und sprangen nacheinander ins kühle Nass (Kühl ist wohl zu viel gesagt, bei einer Wassertemperatur von 30 Grad). Obwohl wir uns extra an das indische Volk angepasst hatten und mit Schwimmshorts und Top ins Wasser gegangen sind, waren wir doch wieder die Attraktion überhaupt. Viele guckten uns zu, als wir ins Wasser gingen, oder standen einfach um unsere Liege herum und gafften uns an. So, dass es uns nach einiger Zeit schon auf den Wecker ging, aber wir hatten ja Glück, dass wir so einen netten Liegestuhlverkaufer hatten, der uns vor den neugierigen Besuchern beschützt hat.

Nach einer Stunde fuhren wir wieder zurück zum Hotel, um Lourde zum Essen einzuladen, als Dank für seine Mühen. Nach einer ordentlichen Stärkung machten wir uns auf zum Bahnhof. Dort stand bereits unser Zug, der ungelogen 1 km lang war. So viele Wagons hintereinander hatten wir zuvor noch nie gesehen. Naja, Indien ist ja auch das Land mit der zweitgrößten Bevölkerungsdichte auf der Welt. Da bleibt so ein langer Zug natürlich nicht aus. Irgendwo müssen ja die ganzen Menschen Platz finden.

Wir bestiegen nach kurzer Suche unser Abteil der “1.Klasse”. In Deutschland würde diese Ausstattung wohl noch nicht einmal zur 2. Klasse gehören, aber gut. Wir waren froh, dass wir einen Schlafplatz für die 14 stündige Nachtfahrt hatten. Wie sich rausstellen sollte, mussten wir unser Abteil mit drei weiteren Männern teilen, was uns ein wenig gruselte, da sie alle nicht gerade einen sympathischen Eindruck auf uns machten. Aus diesem Grund packten wir unser Hab und Gut an unseren Körper, um einigermaßen ruhig schlafen zu können, was uns auch gelang.

Am 09.05., um halb sechs morgens trafen wir dann in Villupuram ein, wo uns Thomas zusammen mit Dharma in Empfang nahm. Nun waren wir nach 10 Tagen unermüdlichen Reisens wieder im gewohnten Kinderhaus. Als erstes suchten wir unsere Betten auf, um uns zu erholen.

Sophie und Meike

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