Kottayam – von nicht vorhandenen Vögeln, bis hin zu einer langen Wanderrung
Wir bezogen unsere Zimmer und mussten feststellen, dass wir das erste Mal
seit 2 Monaten getrennt voneinander schlafen werden. Eine ganz neue Erfahrung
für uns, denn normalerweis sind wir nur im Badezimmer alleine unterwegs.
Zusammen mit Pfarrer Biju besprachen wir, bei einer Tasse Tee (den wir
mittlerweile echt gerne trinken) was wir den Tag über unternehmen wollten. Wir
entschieden uns zu einer Halbinsel zu fahren, auf der seltene Zug- und Wasservögel
leben. Auf dem Weg dorthin klärte Pfarrer Biju uns auf, dass man zu dieser
Jahreszeit wahrscheinlich keine Vögel sehen wird, aber ein Spaziergang durch
den Backwater durchzogenen indischen Dschungel wäre doch auch ganz nett.
Also taten wir dies, machten schöne Fotos und erzählten, wärend wir immer
wieder nach Vögeln Ausschau hielten. Tatsächlich haben wir dann auch einen Vogel
entdecken können. Was für eine Ausbeute J.
Aber dennoch müssen wir sagen, dass die
Backwaters sehr schön anzuschauen sind und wir den Spaziergang nicht bereut
haben.
Als wir wieder am Anfang des Geländes
angekommen waren, setzten wir uns in ein
nettes Restaurant auf dem Wasser und lieβen uns chinesische Nudeln, sowie Karimeen (einen für
Kerala typischen Fisch, zubereitet in einem Bananenblatt) schmecken.
Nachdem wir uns den Bauch vollgeschlagen hatten, fuhren wir wieder zurück
zum Pristerhaus und ruhten uns ein wenig von der langen Busfahrt aus. Am Abend
sollte es für uns zu einer Messe des Priesters Biju gehen.
Um 6 Uhr standen wir geschniegelt und gebügelt zur Abfahrt bereit. Wir
kamen zu einer kleinen Kirche, vor der bestimmt 200 Menschen standen und den
Gottesdienst verfolgten. Witzig war, dass Pfarrer Biju erst zu seiner Rede zur
Messe gefahren ist. Anschlieβend sollte eine Prozession stattfinden. Aus welchem Grund, konnten wir
nicht so ganz verstehen, aber es hatte wohl etwas mit der Offenbarung zu tun.
Nach einer halbstündigen Rede ging die Prozession dann los. Es wurden
Lichter angezündet, bunte Schirme aufgespannt, Maria und Josef (mit Blumen
behangen und “chick” in Szene gesetzt) in einem Kasten durch die Straβen getragen. Männer tanzten zur Trommelnmusik, was wohl
auch typisch für Kerala sein sollte. Auch durfte das Allerheiligste nicht
fehlen. Uns wurde zunächst gesagt, dass die Prozession etwa eine halbe Stunde
andauern würde. Das traf dann jedoch nicht ein… wir liefen geschlagene zwei
Stunden durch die Gegend. Wir waren echt froh, als wir die groβe Kirche endlich sahen und ein
Ende in Sicht war. Nun hatten wir erst einmal einen kühlen Saft nötig, der uns wieder ein wenig zu Kräften brachte.
Auch Pfarrer Biju war vollkommen überrascht, dass die Prozession so lange
gedauert hatte. Somit fuhren wir zügig zum Haus zurück, aβen noch zu Abend und legten uns schlafen.
Meike und Sophie
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