Los
geht´s (28.04.2013 und 29.04.2013)
Nachdem wir am Sonntag die
Mädels in ihren wohlverdienten Urlaub verabschiedet hatten, fingen auch wir an
unsere Sachen für den Urlaub zu packen. Für uns ging es dann mit dem Nachtbus
um 21:30 Uhr los in Richtung Combatoire, von wo aus wir einen weiteren Bus nach
Ooty nehmen sollten. Doch zunächst hieß es für uns, Betten beziehen und sich
auf eine lange Nacht einstellen. Wir waren allerdings sehr überrascht von dem
Luxus, welchen wir im Bus vorfanden. Unsere Zweierkabine war wirklich bequem
und lud zum Verweilen ein. Rückblickend hätten wir doch am besten schon von
Anfang an unseren Vorhang geschlossen, da beim zweiten Halt ein junger,
redseliger Inder zu uns stieg und das Bett neben uns einnahm. Er startete
direkt ein Gespräch mit uns, bei dem er viel von sich und seiner
Hilfsbereitschaft erzählte. Er schien ganz schön stolz auf sich selber zu sein.
Irgendwann fragte er uns, nach unserer Herkunft und was wir denn so machen
würden. Als wir ihm erzählten, dass wir aus Deutschland kommen, war seine erste
Reaktion: „Germany? I love Hitler!“. Das wollten wir nicht hören und waren ein
wenig verunsichert nach dieser Aussage. Er wollte sich daraufhin mit uns über
Hitler unterhalten, wo wir jedoch gekonnt das Gespräch beendeten. Er versuchte
sich noch rauszureden indem er sagte, dass er es auch nicht gut finden würde,
dass so viele Menschen gestorben sind, dennoch findet er, dass Hitler ein
schlaues Kerlchen war.
Nach einer durchwachsenen
Nacht, kamen wir dann gegen 6:30 Uhr in Combatoire an, nahmen den nächsten Bus
nach Ooty und freuten uns gegen 10:30 Uhr endlich unser Hostel erreicht zu
haben. Dort wurden wir freundlich in Empfang genommen und uns wurde unser
Zimmer gezeigt. Wir waren froh ein westliches Klo vorzufinden und amüsierten
uns zunächst über eine dicke Wolldecke auf unserem Bett. Nachdem wir uns etwas
frisch gemacht hatten gingen wir dann los, um Ooty zu erkunden. Ooty ist eine
Stadt in den Bergen, in der es im Sommer nicht so heiß wird wie im Rest des
Landes. Somit freuten wir uns über kühle Temperaturen um die 20 Grad.
Zu unserem Erstaunen mussten
wir feststellen, dass viele Menschen dort bei diesen Temperaturen schon froren.
Die meisten von ihnen trugen Winterjacke oder Schal und Mütze. Auch konnten
wir lustige Kombinationen aus kurzer Hose und T-Shirt mit Wollmütze erblicken
Zuerst ging es für uns zum
Botanischen Garten, der uns von Karthik, dem Hostelbesitzer wärmstens empfohlen
wurde. Wir schlenderten durch den Park und schauten uns ein paar der Pflanzen
an. Jedoch bestand der Botanische Garten größtenteils aus Wiese, sodass wir ein
wenig enttäuscht davon waren. Um dieses wett zu machen, gönnten wir uns ein
leckeres Eis. Hiernach hatten wir uns eine Stärkung verdient, somit suchten wir
uns einen Ort, an dem wir zu Mittag essen konnten. Danach gingen wir in die
Stadt, um ein wenig zu bummeln und zu gucken, was Ooty so zu bieten hat. Wir
hätten uns auf jeden Fall für den kommenden Winter gut einkleiden können, da es
an jeder Ecke passende Kleidung zu kaufen gab. Da wir sehr erschöpft von
unserer Reise waren, gingen wir am späten Nachmittag zurück in unser Zimmer und
entspannten ein wenig beim Lesen. Zum Abendessen wünschten wir uns die altbekannten
und leckeren Chabatties, die wir auf einer Terrasse verkosten konnten. Hier
haben sich die Männer größte Mühe gegeben, um uns ein tolles Abendessen zu
kredenzen. Zu unserer Überraschung fing es während dessen an zu regnen, so dass
wir uns ein wenig wie in Deutschland fühlten. Wir trugen dabei sogar Socken und
lange Kleidung, da es wirklich ein wenig frisch war. Jetzt waren wir auch sehr Dankbar
für die dicke Winterdecke in unserem Bett, die Nacht sollte nämlich noch ein
wenig kühler werden.
Der
zweite Tag in Ooty (30.04.2013)
Um 9:30 Uhr sollte es am
Dienstag für uns zum Muthanga (Wayanad) Wild Life Sanctuary losgehen. Da wir ja
wie bekannt in Indien sind, wurde daraus 10:00 Uhr. Wir wurden direkt an
unserem Hostel von einem Kleinbus abgeholt, mit dem es dann Richtung Park
losging. Unser erster Stopp war ein Golfplatz, der jedoch mit unseren nicht zu
vergleichen ist und deswegen ein bisschen unspektakulär für uns war.
Wir fuhren weiter zu einem
See, den wir erst sehen konnten, nachdem wir einen steilen Abhang hinunter
geklettert waren. Da wir uns ja in der Trockenzeit befinden, war vom See auch
nicht mehr so viel übergeblieben, dennoch war es Landschaftlich sehr reizvoll
und es hatte etwas von Kannada, oder Skandinavien. Weiter konnten wir noch
einige Affen sehen, wovon einer ganz schön frech war und Sophie fast die Tasche
geklaut hätte. Sie musste sich mit ihrer Jacke verteidigen.
Ein weiterer Stopp war ein
Hügel mit schöner Aussicht. Man konnte die schöne Berglandschaft Ootys
bewundern. Das letzte Mal hielten wir an einem Wasserfall, den wir nach ca.
zwei Kilometer Fußmarsch erreicht hatten und die Touristenattraktion überhaupt
war. Bevor wir dann endlich zum Tierpark kamen, gab es noch ein typisch
indisches Mittagessen. Es bestand aus Reis, Chabatti, Buttermilch und diversen
Currys.
Nun sollte es endlich
losgehen. Auf dem Weg zum Park sahen wir schon die ersten freilebenden
Elefanten und Affen. Am Park angekommen stiegen wir dann in einen anderen Bus
um, der uns durchs Gelände fahren sollte. Wir waren schon sehr verwundert, dass
so ein großer Bus durch den Park fahren durfte, da er sehr laut und nicht
gerade naturfreundlich wirkte. Es stellte sich auch raus, dass es ein Fehler
war mit ihm zu fahren, da wir auf diese Art und Weise nur sehr, sehr wenige
Tiere erblicken konnten. Eine Elefantenfamilie, die sich jedoch hinter Bäumen
versteckte, zwei Pfaue und eine Herde Rehe war unsere Ausbeute. Somit traf der
Satz zu, den wir zuvor im Bus gelesen hatten: „Man braucht Glück, um Tiere in
freier Natur zu sehen.“ (Oder einfach ein kleineres, weniger lautes Gefährt).
Ein wenig enttäuscht machten wir uns zurück auf dem Weg zum Bus.
Hier hatten wir jedoch etwas
mehr Glück und sahen einen Elefanten in einem See. Dieser wurde von den
Menschen, die im anliegenden Dorf wohnten gewaschen. Das war ein wirklich
schönes Bild und wir waren froh doch noch etwas in der Richtung gesehen zu
haben. Hiernach fuhren wir auf kürzestem Wege wieder zurück nach Ooty und
ließen den Tag mit Chabatti gemütlich ausklingen.
Sophie und Meike
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