Freitag, 10. Mai 2013

Urlaubstripp durch Südindien (01.05.2013)



Kalpetta wir kommen 

Am Mittwochmorgen packten wir unsere sieben Sachen zusammen, denn es sollte heut nach Kalpetta gehen. Freundlicherweise brachten uns Karthik und sein Kollege mit dem Motorrad zum Busbahnhof. Dort verfrachteten sie uns in den Bus, der in Kalpetta landen sollte. Da saßen wir wieder, mit Sack und Pack, fünf Stunden im Klapperbus. Schön alle Sachen auf dem Schoß, eng aneinander gekuschelt, bei über 30 Grad. Denn wir fuhren ja aus Ooty raus und somit war das kühle Wetter Geschichte. Als wir in Kalpetta angekommen waren, warteten wir auf Edwin, ein Bekannter eines Pfarrers, den wir in Karunai kennengelernt hatten. Während dieser Zeit wurden wir von einem Deutschen angesprochen, der voll begeistert war, andere Deutsche zu treffen. Er erzählte uns viel wirres Zeug, was uns ein wenig stutzig machte und den Anschein hatte, als hätte er sich etwas eingeschmissen… 


Naja wir waren froh, als Edwin dann endlich vor uns stand. Edwin war ein junger Hüpfer, zarte 22 Jahre alt, und wir müssen sagen, wir waren überrascht, da wir mit einem älteren Herren gerechnet hatten. Zu unserer Begeisterung schmiss er im Auto englische Musik in den CD Player und wir fühlten uns ein wenig wie in einer deutschen DiscoJ. Als erstes zeigte er uns sein Elternhaus, in dem wir freundlich von seiner Schwester und Mutter in Empfang genommen wurden. Zu unserer Überraschung, war der Tisch gedeckt und uns wurde ein leckeres Essen serviert.

Nach dieser Stärkung fuhr Edwin mit uns zu einem See. Er hatte eigentlich vor, dort mit uns Boot zu fahren, was leider nicht möglich war, da viele andere die gleiche Idee hatten. Also beschlossen wir einen netten Spaziergang um den See zu machen. Als wir so gemütlich um den See schlenderten, sprach uns auf einmal ein Mann an. Er erzählte uns, dass er mit seiner Fußballmannschaft hier wäre und es total toll wäre, wenn die Jungs uns ein paar Fragen stellen dürften. Wir stellten uns spontan dazu zur Verfügung und waren nach kurzer Zeit umringt von 20 kleinen Jungen, die alle gleichzeitig auf uns einredeten. Sie wollten wissen, wo wir her kommen, wie alt wir sind, wie wir heißen und welches Hobby wir haben. Nachdem wir all diese Fragen beantwortet hatten, hatte der Trainer noch eine letzte Bitte an uns. Wir sollten doch noch ein kleines Lied vor singen. Da uns hier ja keiner kennt, beschlossen wir auch diesen Wunsch zu erfüllen und sangen für die Horde das Elefantenlied. Alle waren schwer davon begeistert und tanzten mit uns. Als Dankeschön sangen sie dann noch ein typisches Kerala-Lied für uns. Danach verließen sie uns wieder, was Edwin sichtbar erleichtern ließ. Wir glauben, ihm war das Ganze ein wenig peinlich. Naja wir hatten unseren Spaß!

Danach zeigte Edwin uns zwei Aussichtpunkte von wo aus man eine schöne Sicht in Berg und Tal hatte. Auch wurden uns Kaffeepflanzen gezeigt, die uns begeisterten. Da wir nach diesem Ausflug richtig geschafft waren (eigentlich nicht) ging es wieder zurück zum Elternhaus. Dort warteten bereits die anderen Familienmitglieder, mittlerweile auch der Vater, auf uns. 


Auf dem Tisch stand schon alles für den Kaffee bereit. So setzten wir uns wieder, tranken Kaffee und aßen dabei Toast mit Omlett, was unser Abendessen sein sollte. Gegen 18:00 Uhr verabschiedeten wir uns von ihnen und fuhren zur Haltestelle, wo wir in den Nachtbus nach Ernakulam steigen sollten. Zum Glück sind wir dort auch lebend angekommen, da Meike einen größeren Unfall verhinderte. Endwin und Sophie waren nämlich anderweitig beschäftigt… J (man sollte auch nicht während der Autofahrt Telefonnummern (vom Busunternehmen) ins Handy tippen). 

So saßen wir im Bus nach Ernakulam und stellten erschreckend fest, Mist wir kommen viel zu früh an. Die Frau, die uns dort in Empfang nehmen sollte, rechnete nämlich erst um 6:00 Uhr morgens mit uns. Der Bus sollte jedoch um 2:00 Uhr Nachts angekommen. Jetzt musste erst mal geregelt werden, wie es in Ernakulam weiter gehen sollte, da es nicht so klug wäre, mitten in der Nacht mit zwei Mädels irgendwo in Indien zu stehen…

Sophie und Meike

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