Da wir uns ja in einem Haus
mit kirchlichem Träger befinden, darf natürlich auch Ostern nicht zu kurz
kommen. So startete das Osterprogramm am Gründonnerstag mit einer Open Air
Messe, mit Fußwaschung. Aus diesem Grund hatten die Kinder am 28.03.2013 auch
nur einen halben Tag Unterricht. Sie kamen gegen 14:30 Uhr aus der Schule
zurück und freuten sich auf die anstehende Messe und die zwei freien Tage.
Gegen 17:00 Uhr fuhren alle in ihren Festtagsklamotten nach Pondicherry. Dort
trafen wir auch Mummy und Daddy, die gemeinsam mit uns den Gottesdienst
feierten. Nach ca. zwei Stunden und einem sich witzig findenden Priester (der
in die Runde fragte, wer von den Männern denn seiner Frau die Füße waschen
wollen würde, worauf großes Gelächter erschallte, natürlich würde kein Mann das
jemals tun) endete der Gottesdienst. Danach gingen die Mädchen noch in die
Kirche, wo sie für sich, ihre Familie und die Paten in Straelen gebetet haben. Auf
dem Rückweg zum Kinderhaus gab es dann leckere Kekse, weil wir ja noch nicht zu
Abend gegessen hatten. Außerdem startete ein großes Fotoshooting, da die Kinder
ganz verrückt nach unseren Digicams waren.
Am Freitag ging es dann
weiter. Die Kinder haben sich am Morgen den Film „Jesus“ auf DVD angeschaut. Um
15:00 Uhr fuhren sie dann zu einem Vorort von Pondicherry, um den Kreuzweg in der
Kirche mitzumachen. Da es aber um diese Uhrzeit hier sehr warm (36 Grad) war
und dieses Spektakel mal wieder draußen stattgefunden hat, durften wir uns noch
ein bisschen zu Hause ausruhen. Gegen 17:00 Uhr fuhren wir dann gemeinsam mit
Abi und dem Roller zu ihnen. So bekamen wir auch noch etwas davon mit. Nach
dieser Messe kamen ein paar Inder auf uns zu und wollten uns die Hand geben,
außerdem fragten sie nach unseren Namen und waren sehr begeistert, nachdem sie uns
angefasst hatten. Der Höhepunkt war, dass eine Frau auf Meike zu kam und ihr
ihr kleines Kind (ca. 6 Monate) in den Arm gab. Daraufhin war Meike etwas
überfordert und wusste nicht so recht, was das zu bedeutet hatte. Abi und Regi
nickten ihr jedoch aufmunternd zu, so dass sie das Kind einige Minuten im Arm
hielt und die Mutter sichtlich glücklich machte.
Nachdem uns alle, die uns anfassen
wollten, dies auch getan haben, versammelten wir uns auf dem Vorplatz. Mummy
und Daddy hatten ein Abendessen für die Kinder vorbereitet. Es gab für jeden
ein Lunchpaket und etwas zu trinken, was wir gemeinsam, im Kreis sitzend
eingenommen haben. Da dieses Essen aber natürlich auch scharf war, gab es für
uns eine Kleinigkeit vom Bäcker. Wir aßen Croissant und Apfelstrudel, worüber
wir sehr glücklich waren. Nach diesem etwas anderen Abendessen wurden wir noch
von einem Priester gesegnet und haben die Heimreise angetreten.
Der Höhepunkt von Ostern ist
natürlich die Osternachtsmesse am Samstagabend. Wir machten uns um 22:00 Uhr
auf dem Weg in die Stadt. Wir waren ganz begeistert, was die Mädchen für viele
verschiedene, schöne Kleidungsstücke hatten. Auch wir hatten uns in Schale
geworfen und trugen, die am Mittwoch zuvor ergatterten Chudidars. So hatten wir
uns Kleidungsmäßig auf jeden Fall angepasst.
An der Kirche angekommen
mussten wir dann jedoch feststellen, dass wir spät dran waren. Die Kirche war
schon gerappelt voll und auch der gesamte Kirchplatz war mit Stühlen besetzt.
Wir hatten jedoch Glück, dass wir nach dem das Osterfeuer entbrannt war, auf
eine Art Bühne sitzen konnten. Dort saßen die meisten Mädels jedoch nicht
lange, da sie sich nach kurzer Zeit zum Schlafen hingelegt hatten.
Für einige von
ihnen war es einfach zu spät, beziehungsweise ging die Messe auch zu lang. Wir
saßen nämlich geschlagene 3 1/4 Stunden dort auf dieser Erhöhung. Aus vollem Stolz
können wir sagen, dass wir nicht geschlafen haben. Jedoch haben wir auch nicht
wirklich was verstanden, da die Messe, mal wieder auf Tamil war. Was wir den
Indern jedoch lassen müssen ist, dass so ein Gottesdienst sehr viel entspannter
ist als einer in Deutschland. Man kann zwischendurch aufstehen, schlafen, etwas
trinken und sich unterhalten. So haben wir die Zeit auch irgendwie um bekommen.
Nach der Messe fuhren wir dann zum Strand. Dort gab es für jeden ein Stück „leckeren“
Osterkuchen (für uns viel zu süß) und ein Glas Lemon Juice. Nachdem alle Kinder
damit fertig waren, fuhren wir endlich wieder zurück nach Hause. Wir hatten
nämlich bereits 3:15 Uhr und waren dann gegen 4:00 Uhr zurück. Danach hieß es
für alle schnell ins Bett und ausschlafen.
Sonntagmorgen durften alle
bis 12:00 Uhr schlafen, was die Kinder und wir sichtlich genossen haben. Leider
wurden wir zwar schon gegen 6:30 Uhr wach, da es hell und warm wurde, dennoch
war es gut zu wissen, dass wir bis 12:00 Uhr liegen bleiben durften und immer
wieder eindösen konnten.
Vor dem Mittagessen bemalten
wir gemeinsam mit einigen Mädchen hart gekochte Eier, um ihnen den Brauch aus
Deutschland näher zu bringen. Die Mädels hatten Spaß daran und ließen ihrer
Kreativität freien Lauf. Somit endete Ostern am Sonntagmittag für uns und die
Kinder hatten Zeit den Rest des Tages zu genießen.
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