Mittwoch, 3. April 2013

Ostern im Hause Karunai (28.03.2013 - 31.03.2013)




Da wir uns ja in einem Haus mit kirchlichem Träger befinden, darf natürlich auch Ostern nicht zu kurz kommen. So startete das Osterprogramm am Gründonnerstag mit einer Open Air Messe, mit Fußwaschung. Aus diesem Grund hatten die Kinder am 28.03.2013 auch nur einen halben Tag Unterricht. Sie kamen gegen 14:30 Uhr aus der Schule zurück und freuten sich auf die anstehende Messe und die zwei freien Tage. Gegen 17:00 Uhr fuhren alle in ihren Festtagsklamotten nach Pondicherry. Dort trafen wir auch Mummy und Daddy, die gemeinsam mit uns den Gottesdienst feierten. Nach ca. zwei Stunden und einem sich witzig findenden Priester (der in die Runde fragte, wer von den Männern denn seiner Frau die Füße waschen wollen würde, worauf großes Gelächter erschallte, natürlich würde kein Mann das jemals tun) endete der Gottesdienst. Danach gingen die Mädchen noch in die Kirche, wo sie für sich, ihre Familie und die Paten in Straelen gebetet haben. Auf dem Rückweg zum Kinderhaus gab es dann leckere Kekse, weil wir ja noch nicht zu Abend gegessen hatten. Außerdem startete ein großes Fotoshooting, da die Kinder ganz verrückt nach unseren Digicams waren. 

Am Freitag ging es dann weiter. Die Kinder haben sich am Morgen den Film „Jesus“ auf DVD angeschaut. Um 15:00 Uhr fuhren sie dann zu einem Vorort von Pondicherry, um den Kreuzweg in der Kirche mitzumachen. Da es aber um diese Uhrzeit hier sehr warm (36 Grad) war und dieses Spektakel mal wieder draußen stattgefunden hat, durften wir uns noch ein bisschen zu Hause ausruhen. Gegen 17:00 Uhr fuhren wir dann gemeinsam mit Abi und dem Roller zu ihnen. So bekamen wir auch noch etwas davon mit. Nach dieser Messe kamen ein paar Inder auf uns zu und wollten uns die Hand geben, außerdem fragten sie nach unseren Namen und waren sehr begeistert, nachdem sie uns angefasst hatten. Der Höhepunkt war, dass eine Frau auf Meike zu kam und ihr ihr kleines Kind (ca. 6 Monate) in den Arm gab. Daraufhin war Meike etwas überfordert und wusste nicht so recht, was das zu bedeutet hatte. Abi und Regi nickten ihr jedoch aufmunternd zu, so dass sie das Kind einige Minuten im Arm hielt und die Mutter sichtlich glücklich machte. 

Nachdem uns alle, die uns anfassen wollten, dies auch getan haben, versammelten wir uns auf dem Vorplatz. Mummy und Daddy hatten ein Abendessen für die Kinder vorbereitet. Es gab für jeden ein Lunchpaket und etwas zu trinken, was wir gemeinsam, im Kreis sitzend eingenommen haben. Da dieses Essen aber natürlich auch scharf war, gab es für uns eine Kleinigkeit vom Bäcker. Wir aßen Croissant und Apfelstrudel, worüber wir sehr glücklich waren. Nach diesem etwas anderen Abendessen wurden wir noch von einem Priester gesegnet und haben die Heimreise angetreten.

Der Höhepunkt von Ostern ist natürlich die Osternachtsmesse am Samstagabend. Wir machten uns um 22:00 Uhr auf dem Weg in die Stadt. Wir waren ganz begeistert, was die Mädchen für viele verschiedene, schöne Kleidungsstücke hatten. Auch wir hatten uns in Schale geworfen und trugen, die am Mittwoch zuvor ergatterten Chudidars. So hatten wir uns Kleidungsmäßig auf jeden Fall angepasst.



An der Kirche angekommen mussten wir dann jedoch feststellen, dass wir spät dran waren. Die Kirche war schon gerappelt voll und auch der gesamte Kirchplatz war mit Stühlen besetzt. Wir hatten jedoch Glück, dass wir nach dem das Osterfeuer entbrannt war, auf eine Art Bühne sitzen konnten. Dort saßen die meisten Mädels jedoch nicht lange, da sie sich nach kurzer Zeit zum Schlafen hingelegt hatten.



Für einige von ihnen war es einfach zu spät, beziehungsweise ging die Messe auch zu lang. Wir saßen nämlich geschlagene 3 1/4 Stunden dort auf dieser Erhöhung. Aus vollem Stolz können wir sagen, dass wir nicht geschlafen haben. Jedoch haben wir auch nicht wirklich was verstanden, da die Messe, mal wieder auf Tamil war. Was wir den Indern jedoch lassen müssen ist, dass so ein Gottesdienst sehr viel entspannter ist als einer in Deutschland. Man kann zwischendurch aufstehen, schlafen, etwas trinken und sich unterhalten. So haben wir die Zeit auch irgendwie um bekommen. 
 
Nach der Messe fuhren wir dann zum Strand. Dort gab es für jeden ein Stück „leckeren“ Osterkuchen (für uns viel zu süß) und ein Glas Lemon Juice. Nachdem alle Kinder damit fertig waren, fuhren wir endlich wieder zurück nach Hause. Wir hatten nämlich bereits 3:15 Uhr und waren dann gegen 4:00 Uhr zurück. Danach hieß es für alle schnell ins Bett und ausschlafen.


 
Sonntagmorgen durften alle bis 12:00 Uhr schlafen, was die Kinder und wir sichtlich genossen haben. Leider wurden wir zwar schon gegen 6:30 Uhr wach, da es hell und warm wurde, dennoch war es gut zu wissen, dass wir bis 12:00 Uhr liegen bleiben durften und immer wieder eindösen konnten.





 
Vor dem Mittagessen bemalten wir gemeinsam mit einigen Mädchen hart gekochte Eier, um ihnen den Brauch aus Deutschland näher zu bringen. Die Mädels hatten Spaß daran und ließen ihrer Kreativität freien Lauf. Somit endete Ostern am Sonntagmittag für uns und die Kinder hatten Zeit den Rest des Tages zu genießen.
 

Meike und Sophie

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