Sonntag, 17. März 2013

Eine etwas andere Schule (15.03.2013)



Am Freitagmorgen sind wir das erste Mal gemeinsam mit den Kindern zur Schule gefahren. Wir waren sehr gespannt, was uns da erwarten würde. Zunächst waren wir ein wenig verwundert, dass die Mädchen selbst auf dem Weg zur Schule gebeten und gelernt haben. Es wurden von einer Schülerin Vokabeln laut, singend vorgetragen und alle anderen buchstabierten dieses Wort dann als Antwort. 




In der Schule angekommen, wurden wir zunächst von allen Schülern interessiert gemustert. Wir fielen natürlich auf, da wir im Gegensatz zu den Indern eine helle (schon ein bisschen gebräunte) Hautfarbe hatten. Die Mädchen stellten sich dann zu ihren Klassenkameraden in einer Reihe auf. Um 9:00 Uhr begann die ganze Schule zu beten. Als dies vorüber war, erklang ein Lied, zu dem alle Schüler in die Klassen marschierten.


Nun wurden wir der Rektorin, einer Nonne vorgestellt und unterhielten uns ein wenig mit ihr. Währenddessen, kamen vier Kinder vorbei, die uns auf Grund ihres Geburtstages ein Bonbon anboten. Nach diesem kurzen Gespräch gingen wir dann gemeinsam mit Regi (unserer Hauslehrerin) die Klassen ab, in die unsere Mädchen gehen. Dort erzählten die Klassenlehrerinnen uns etwas über die Leistungen der Kinder, wer zurzeit gut ist und wer ein paar Probleme hat. Wir waren ein wenig überrascht, wie viele Kinder hier jeweils in eine Klasse gehen. Es sind im Schnitt zwischen 40 bis 50 Schüler pro Klasse. Wobei man sagen muss, dass ein Klassenraum auch kleiner ist, als wir das in Deutschland gewöhnt sind. Auch hier ist es üblich auf dem Boden, zwischen den Bänken zu sitzen und zu lernen. Nachdem wir alle Klassen durch hatten, gingen wir zurück zur Rektorin, um uns von ihr zu verabschieden. Leider mussten wir dort etwas beobachten, was uns sehr erschreckte. Als wir gerade in den Raum gehen wollten, schlug sie einen Jungen, mit einem Holzstock auf Schulter und Hände. Wir mussten zunächst einmal Schlucken und den Raum verlassen. Danach hatten wir ein wenig damit zu kämpfen, nicht zu weinen, denn mit diesem Ereignis hatten wir nicht gerechnet. Als wir uns beruhigt hatten, haben wir uns dann schnell von ihr verabschiedet.

An den Weg zurück zum Kinderheim erinnern wir uns im Gegensatz aber gerne. Wir liefen eine Straße entlang, auf dem Weg zur Bushaltestelle, als ein Mann auf einem Roller neben uns hielt. Er sprach ein paar Sätze mit Regi, wonach sie uns darüber informierte, dass er uns mit zur Bushaltestelle nehmen könne. Wir überlegten ein wenig, ob wir dies wollten und entschieden uns dann dafür, mit ihm zu fahren. So saßen wir dann zu viert auf einem ganz normalen Roller (in Indien so üblich, in Deutschland nicht vorstellbar). Dies war auf jeden Fall eine witzige Erfahrung. Dennoch wissen wir nicht, ob wir sie noch ein zweites Mal machen möchten. An der Bushaltestelle angekommen, stiegen wir dann in einen kleinen Bus, in dem ca. 10 Personen Platz finden. Man sollte sich diesen jedoch nicht so vorstellen, wie wir das aus Deutschland kennen. Es gibt nicht für jeden einen einzelnen Sitz, sondern für alle zwei Bänke. Nachdem der Bus dann noch an zwei weiteren Haltestellen gehalten hatte, waren wir bereits mit 21 Leuten in diesem Kleinbus unterwegs. Es fanden jedoch nicht alle einen Platz, sodass wir eng zusammen rutschen, einige gebückt stehen mussten und zwei eher außerhalb des Busses mit uns fuhren. Wir waren froh, einer der ersten gewesen zu sein, die in den Bus eingestiegen sind, so hatten wir nämlich einen Sitzplatz, wenn auch nicht sehr bequem. Gott sei Dank fuhren wir auch nur ca. 10 Minuten mit ihm, danach stiegen wir in eine Rikscha um, die uns dann Heil nach Hause brachte.

Meike und Sophie

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