Freitag, 8. März 2013

Die ersten Tage im Karunia-Karangal-Haus (06. und 07.03.2013)



Jetzt sind wir bereits seit zwei Tagen aktiv am Tagesgeschehen des Kinderheimes beteiligt, so dass wir schon einen kleinen Eindruck bekommen haben, wie das Leben hier im Kinderhaus ist. Davon möchten wir nun etwas berichten:
Hier werden wir Sophie Akkaa und Migi Akkaa (Meike ist zum Aussprechen zu schwer) genannt. Akkaa nennt man hier eine Frau die älter ist, als man selber. Es bedeutet so viel wie „große Schwester“.

Die Kinder stehen um 5.00 Uhr morgens auf. Sie haben einen Plan, wer zu welcher Uhrzeit das Bad nutzen soll. Danach, ab 5.45 Uhr beginnt für die Mädchen die Morgengymnastik (Yoga), die ca. eine viertel Stunde dauert. Gegen 6.00 Uhr müssen die Mädchen noch für die Schule lernen, was bis ca. 7.15 Uhr geht. Hiernach ziehen sie ihre Schuluniform an und es geht zum Frühstück, wo wir dann auch zustoßen. Nach dem Frühstück packen die Mädchen ihre Schulsachen und dann geht es mit dem Bus in Richtung Schule.
  
Jetzt beginnt für uns die Zeit der Vorbereitung. Zunächst treffen wir uns zum Meeting mit Mr. Thomas und den Lehrerinnen, bei dem wir über den vergangenen Tag berichten und uns auf den kommenden Tag vorbereiten. Danach ist es an uns, den Tag zu gestalten, was wir konkret am Nachmittag mit den Kindern durchführen wollen.
Gegen 13.00 Uhr gibt es Mittagessen, welches meistens aus Reis, einer Sauce und Gemüse besteht (dies ähnelt dem Frühstück und dem Abendessen sehr… Für uns gibt es jedoch morgens immer Toastbrot, wofür wir sehr Dankbar sind). Gerne ist das Essen auch mal was schärfer, woran wir uns erst noch gewöhnen müssen.
Bis die Kinder dann gegen 16.30 Uhr kommen, haben wir Freizeit. Diese nutzen wir, um unser Englisch aufzubessern, unseren Internetblog zu gestalten und Kontakt zu unseren Familien und Freunden zu pflegen.

Wenn die Kinder aus der Schule kommen, gibt es zunächst Tee und einen Snack. Hiernach wird gemeinsam das Haus gesäubert. Dabei hat jeder einen konkreten Bereich, für den er zuständig ist und der jeden Tag gewechselt wird. Ist dies erledigt, haben die Mädchen eine Stunde Zeit zum Spielen, was immer in der gesamten Gruppe passiert. Es werden z.B. Gesellschaftsspiele, Großgruppenspiele oder sportliche Aktivitäten gemacht.
 
Gegen 18.30 Uhr beginnt die Hausaufgabenzeit. Jedes Kind ist selber dafür verantwortlich, seine Aufgaben zu erledigen und nachzufragen, wenn sie Hilfe brauchen. Hier unterstützen wir die Lehrerinnen, sodass auch die Kinder unsere Hilfe in Anspruch nehmen können. Wir erleben diese Zeit als sehr chaotisch, da ca. 25 Kinder in dem Hausaufgabenraum und 8 im Flur sitzen. Es wird durchgehend gemurmelt, da sie viel lesen und auswendig lernen müssen. Wir haben großen Respekt vor den Kindern, da sie dies trotzdem gut schaffen.
Danach gibt es, um 20.00 Uhr Abendessen. Um 8.45 Uhr beten die Mädchen noch eine viertel Stunde. Im Anschluss daran folgt die Arbeit an ihren Projekten, das bedeutet, dass jedes Kind etwas Kreatives, passend zum aktuellen Schulthema macht. Der Tag endet gegen 22.00 Uhr für sie.
Gestern und heute haben wir die Zeit mit den Kindern genutzt, um ihre Namen zu lernen. Dies haben wir auf eine spielerische Art und Weise getan, bei dem sich jedes Mädchen sehr gefreut hat, wenn wir ihren Namen sagen konnten. Es stellte sich jedoch als schwierig für uns heraus, gerade die indischen Namen zu behalten und richtig auszusprechen, weil sie fremd für uns sind. Dennoch geben wir uns die größte Mühe, sie so schnell es geht zu können.

Sophie und Meike

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