Eigentlich sollten wir am
Sonntag mit Thomas zu einem Seminar fahren. Da die Universität jedoch auf Grund
einer Demonstration geschlossen wurde, fiel dieser Ausflug aus. Thomas wollte
uns aber trotzdem etwas bieten und so machten wir dann am Sonntag einen
Ausflug. Unser erstes Ziel, nach zweieinhalb Stunden Fahrt, war ein großer und
bedeutender Hindutempel. Als wir ankamen, sahen wir bereits den beeindruckenden
Eingang mit großen Mauern und Türmen. Um überhaupt in den richtigen Tempel zu
gelangen mussten wir zunächst mehrere Durchgänge passieren. In einem dieser
Durchgänge stand ein großer Elefant, der die Menschen segnete. Auch wir wollten
uns dieses Spektakel nicht entgehen lassen und ließen uns von ihm segnen. Dies
geschah, in dem er seinen Rüssel auf unseren Kopf legte (dabei war er ein
bisschen unsensibel, so ein Rüssel ist anscheinend nichts leicht zu steuern).
Auf dem Tempelgelände waren
noch weitere Tiere. Zu unserer Überraschung tummelte sich eine Reihe von Affen
an diesem Ort. Warum auch nicht, Affen können ja auch religiös sein. Danach
ging es dann in den Tempel hinein. Wir fühlen uns immer ein bisschen unwohl darin,
weil es überall so dunkel ist und nach Räucherstäbchen riecht. Nachdem wir den
ersten Tempel passiert hatten und sehen konnten, wie ein paar Menschen in einem
Raum saßen, in dem immer wieder Wasser aufgegossen wurde (ähnlich wie eine
Sauna in Deutschland, nur alle Menschen sind angezogen) gingen wir in den
zweiten Tempel. Hier wurden wir auch gesegnet und bekamen einen Punkt auf die
Stirn.
Wir erfuhren von Thomas,
dass das Tempelgelände nicht nur zum Beten genutzt wird, sondern auch, wenn
wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen. Beispielsweise treffen sich
dort die Eltern der Kinder, die in Zukunft getraut werden sollen. Sie
besprechen dort, ob ihre Kinder zusammen passen und was von der jeweils anderen
Familie erwartet werden kann. Danach hatten wir alles gesehen, erfahren und
verließen das Tempelgelände wieder. Am Ausgang stand eine Kuh mitten auf der
Straße, welche dann noch von Meike gefüttert wurde (Heiliges Tier in Indien,
noch eine Segnung?).
Nach einem leckeren
Pasta-Mittagessen fuhren wir weiter zu Thomas Familie. Dieser Weg nahm erneut
ca. eine Stunde Fahrzeit in Anspruch.
Dort angekommen wurden wir
herzlich von Thomas Mutter und seinem Schwager begrüßt. Sie führten uns dann
erst einmal in das neu erbaute Haus der Schwester. Dieses wirkte von außen sehr
pompös, die Inneneinrichtung spiegelte dies jedoch nicht wieder. Es gab nämlich
kaum welche. Aus diesem Grund haben wir mal nachgefragt und erfuhren, dass sie
auch noch im alten Haus wohnen würden, also quasi zwei Häuser beleben. Nach dem
Rundgang gingen wir zurück zum Haus der Mutter. Dort wurden uns sämtliche
Essensvorräte angeboten.
Da wir aber noch den Bauch
vom Mittagessen voll hatten, griffen wir nur auf die hauseigen gezüchtete
Banane zurück. Das Gespräch zwischen den Familienmitgliedern war sehr lebhaft,
laut und für uns spannend zu verfolgen, auch wenn wir nichts davon verstanden
haben. Zum Abschluss wurde uns noch der Mangobaum gezeigt, sowie das eigen
Hauskaninchen, welches Sophie zunächst für eine Ratte hielt.
Auf dem Rückweg sahen wir landschaftlich
sehr reizvolle Orte und haben es genossen, die grün blühenden Pflanzen zu
bewundern. Auch erfreuten wir uns an den Affen, die überall am Straßenrand
ihren Unfug trieben.
Meike und Sophie
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